EnergieGeflüster

Rückblick: Energiestammtisch 25. November - Energetische Nutzung von Grubenwasser in Sachsen

27. November 2024  Silke  Liebscher Silke Liebscher

Zum letzten Energiestammtisch dieses Jahres durften wir rund 30 Teilnehmer begrüßen. Im Fokus der Veranstaltung stand die spannende Thematik der energetischen Nutzung von Grubenwasser. Präsentiert wurde dieser interessante Themenkomplex von Dr.-Ing. Thomas Grab von der TU Bergakademie Freiberg.

Nach der Begrüßung durch den Gastgeber eröffnete der Experte den ersten Vortragsschwerpunkt und führte die Zuhörer in das Thema ein. Im Fokus stand die verfügbare, aber vielfach ungenutzte Ressource Grubenwasser – von ihrem beeindruckenden Potenzial bis hin zu den Herausforderungen, die mit ihrer energetischen Nutzung verbunden sind.

Grubenwasser: Eine ungenutzte Ressource mit großem Potential
Grubenwasser, das in ehemaligen Bergbauregionen wie dem Erzgebirge oder dem Ruhrgebiet verfügbar ist, bietet erhebliche Chancen als alternative Energiequelle. Es kann sowohl als Wärmequelle als auch als Speicher genutzt werden und könnte so einen Beitrag zur Energiewende leisten. Dabei stellte Dr. Grab insbesondere die Versuchsanlage der TU Bergakademie Freiberg in der „Reichen Zeche Freiberg“ vor. Hier wird erforscht, wie Grubenwasser effektiv zur Wärmegewinnung eingesetzt werden kann. Ein erfolgreiches Praxisbeispiel ist das Kreiskrankenhaus Freiberg (KKH), das bereits Grubenwasser mittels Wärmepumpen zur Beheizung seiner Räumlichkeiten nutzt.

Herausforderungen bei der Umsetzung
Trotz des großen Potentials bringt die Nutzung von Grubenwasser auch Herausforderungen mit sich. Die chemische Zusammensetzung des Wassers stellt hohe Anforderungen an die Materialien der Wärmetauscher. Korrosionsbeständige Werkstoffe sind notwendig, um die Lebensdauer der Anlagen zu sichern, was wiederum die Investitionskosten beeinflusst. Um eine wirtschaftliche Nutzung zu gewährleisten, sind eine sorgfältige Planung und eine umfassende Analyse des Standorts unverzichtbar. Nur so lassen sich die technischen und finanziellen Rahmenbedingungen optimal gestalten.

Fazit und Ausblick
Dr. Grabs Vortrag verdeutlichte, dass Grubenwasser eine vielversprechende Energiequelle mit großem Potenzial insbesondere für ehemalige Bergbauregionen darstellt. Die Forschungsarbeiten der TU Bergakademie Freiberg und erste erfolgreiche Praxisbeispiele, wie das KKH Freiberg, zeigen, dass die Grundlage für eine nachhaltige Nutzung bereits geschaffen wurde.

Wir danken allen Teilnehmern für die anregende Diskussion und freuen uns auf weitere spannende Energiestammtisch-Veranstaltungen im kommenden Jahr!

 

Ihre Meinung zum Artikel