E-Mobilität einfach erklärt

Nachhaltig unterwegs – ohne kompliziertes Fachchinesisch

#EnergieVerstehen

Die Mobilität der Zukunft ist elektrisch. Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Elektromobilität“ – und was bedeutet das ganz praktisch für Ihren Alltag? Wir erklären es Ihnen einfach, verständlich und auf den Punkt.


Was ist Elektromobilität?

Elektromobilität bedeutet: Fahrzeuge fahren mit Strom statt mit Benzin oder Diesel. Statt eines Verbrennungsmotors nutzen sie einen Elektromotor, der von einer Batterie gespeist wird. Die bekanntesten E-Fahrzeuge sind:

  • BEV (Battery Electric Vehicle) Reines Elektroauto – fährt nur mit Strom, lädt an der Steckdose oder Ladesäule.

  • PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) Kombiniert Elektro- und Verbrennungsmotor. Kurze Strecken elektrisch, lange mit Benzin.

  • E-Bike / Pedelec Fahrrad mit elektrischer Tretunterstützung – besonders beliebt in der Stadt.

Wie lade ich ein Elektroauto?

Ein Elektroauto wird einfach mit einem Ladekabel an eine Ladestation oder Wallbox angeschlossen – zu Hause, auf der Arbeit oder unterwegs. Es gibt zwei Hauptarten:

  • Normalladung (AC): Ideal für zu Hause oder längere Parkzeiten, z. B. in Tiefgaragen. Ladezeit: mehrere Stunden.

  • Schnellladung (DC): An Autobahnen oder großen Parkplätzen. Ladezeit: meist 15–30 Minuten auf 80 % Akkustand.

Wie weit komme ich mit einem E-Auto?

Das hängt vom Modell ab. Moderne Elektroautos schaffen heute:

  • 250–500 km mit einer Akkuladung

  • Einige neue Modelle sogar über 600 km

  • Wichtig ist auch: Viele Menschen fahren im Alltag nur 30–50 km pro Tag – also weit innerhalb der Reichweite!

Was kostet Elektromobilität?

  • Laden ist günstiger als Tanken – vor allem mit einem passenden Tarif.

  • Wartungskosten sind oft niedriger (kein Ölwechsel, weniger Verschleiß).

  • Staatliche Förderung kann beim Kauf eines E-Autos oder einer Wallbox helfen (z. B. THG-Prämie, ggf. regionale Zuschüsse).


Stimmt das wirklich?

#MythenCheck

  • „Die Akku-Herstellung ist so schmutzig, dass sich ein E-Auto ökologisch nie rechnet.“ Falsch. Der „CO₂-Rucksack“ aus der Produktion ist je nach Strommix und Modell nach ca. 30.000–60.000 km abgetragen. Danach fährt das E-Auto in der Gesamtbilanz deutlich sauberer als ein Verbrenner.

  • „Für Akkus werden seltene Erden und Kobalt unter schlimmsten Bedingungen abgebaut.“ Teilweise überholt. In Akkus stecken keine seltenen Erden. Der Kobalt-Anteil wird massiv reduziert oder entfällt ganz (LFP-Akkus). Zudem zwingen Gesetze und Recycling die Hersteller zu nachhaltigeren Lieferketten.

  • „Alte Akkus landen als giftiger Sondermüll auf der Deponie.“ Falsch. Es besteht eine gesetzliche Recyclingpflicht. Wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt werden zu über 90 % zurückgewonnen. Zuvor dienen viele Akkus noch Jahre als stationäre Stromspeicher (Second Life).

  • „Es gibt zu wenige Ladesäulen, man bleibt ständig liegen.“ Meist unbegründet. Über 80 % der Ladevorgänge finden zu Hause oder bei der Arbeit statt. Man startet also täglich mit vollem Akku. Das Schnellladenetz an Autobahnen wächst rasant und macht Langstrecken planbar.

  • „Das Laden dauert ewig.“ Eine Frage der Perspektive. Über Nacht an der Wallbox ist die Ladedauer irrelevant. An Autobahn-Schnellladern (DC) dauert eine Ladung von 10 % auf 80 % oft nur 20–30 Minuten – die Zeit für eine Kaffeepause.

  • „E-Autos sind zu teuer.“ Auch eine Frage der Perspektive. Der Anschaffungspreis ist oft höher, aber die Gesamtkosten (TCO) sind meist niedriger. Man spart bei Stromkosten, Wartung (kein Ölwechsel etc.), Kfz-Steuer und profitiert von Förderungen.

  • „E-Autos brennen ständig und sind eine unkontrollierbare Gefahr.“ Statistisch falsch. E-Autos brennen nachweislich seltener als Verbrenner. Wenn ein Akku brennt, ist der Brand zwar anspruchsvoller zu löschen, doch moderne Sicherheitssysteme verhindern dies sehr effektiv.

  • „Ein E-Auto ist nicht für die Anhängerkupplung oder schwere Lasten geeignet.“ Veraltet. Immer mehr E-Autos, insbesondere SUVs und größere Modelle, bieten hohe Anhängelasten von bis zu 2.500 kg. Der hohe und sofort verfügbare Drehmoment macht sie sogar zu idealen Zugfahrzeugen.

  • „Die ganze Ladeinfrastruktur wird das Stromnetz überlasten und zu Blackouts führen.“ Falsch. Der zusätzliche Strombedarf kommt schrittweise und ist beherrschbar. Intelligentes Lastmanagement sorgt dafür, dass die meisten Autos nachts laden, wenn der Stromverbrauch gering ist. E-Autos können zukünftig sogar als mobile Speicher (Vehicle-to-Grid) das Netz stabilisieren.

Für wen lohnt sich Elektromobilität?

  • Für Berufspendler, die regelmäßig dieselbe Strecke fahren

  • Für Hausbesitzer mit Wallbox oder PV-Anlage

  • Für Unternehmen mit Fuhrpark

  • Für Familien, die klimafreundlich unterwegs sein möchten

Und: Wer jetzt umsteigt, profitiert langfristig von geringeren Betriebskosten und aktiver Klimaschutzwirkung.