EnergieGeflüster

Energiesparen im Sommer

19. Juli 2022  Diana  Böhm Diana Böhm

Hohe Temperaturen in den eigenen vier Wänden können wirklich eine große Belastung sein. Gerade, wenn wir – wie es aktuell der Fall ist – mitten in einer Hitzewelle stecken. Klimaanlagen schaffen Abhilfe. Doch ist es wirklich sinnvoll, das Zuhause mittels einer solchen Anlage zu kühlen? Gerade im Angesicht der kontinuierlich steigenden Energiepreise. Welche Maßnahmen helfen wirklich, um im Sommer einen kühlen Kopf zu bewahren und gleichzeitig auf den Geldbeutel und unsere Umwelt zu achten? Diese Frage habe ich mir gestellt und für Euch beantwortet.

Vorhang auf ... äääh zu!

Wer keine Außenjalousien an den Fenstern hat, der kann auch mit relativ einfachen Jalousien, Rollos oder Vorhängen gegen die Hitze vorgehen. Denn bereits durch das Verdunkeln der Fenster am Tag kann einer Überhitzung des Raumes entgegengewirkt werden. Zudem kannst Du durch richtiges Lüften die Temperatur zusätzlich niedrig halten. Am effektivsten ist es, die Räume nachts und morgens zu lüften. Hierbei kannst Du die Fenster – anders als im Winter – auch gern länger offenlassen. Je länger diese weit geöffnet bleiben, desto mehr frische und kühle Luft kann durch die Wohnung ziehen. Aber nicht vergessen, bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltet: Fenster zu und verdunkeln!

Nichts für Warmduscher!

Gerade im Sommer wünscht man sich manchmal nichts lieber, als eine Abkühlung unter der kalten Dusche. Das kann in der Tat sehr wohltuend sein. Aber Achtung! Nicht zu kalt duschen, denn kühlen wir unseren Körper zu stark ab, braucht er anschließend sehr viel Energie, um wieder auf „Normaltemperatur“ zu kommen – Ergebnis: Wir schwitzen und wünschen uns wahrscheinlich, gleich wieder unter die Dusche zu hüpfen. Deshalb lieber lauwarm duschen und am Ende kurz kalt aufdrehen – das bringt den Kreislauf in Schwung und strafft außerdem das Bindegewebe. Mein Tipp: Versuche doch auch nach der Hitzewelle das lauwarme Duschen beizubehalten. Das ist nicht nur gesund, sondern spart auch Heizkosten. Oder installiere einen so genannten Sparduschkopf. Dieser mischt Luft zum Duschwasser, womit der Wasserverbrauch deutlich sinkt.

Vertrau auf Kaltwaschmittel!

Dank moderner Kaltwaschmittel kannst Du Deine Wäsche bereits bei niedrigen Temperaturen reinwaschen. Das schont Deinen Geldbeutel, die Umwelt zusätzlich auch noch die Farben Deiner Wäsche. Denn genau wie bei der Geschirrspülmaschine wird die meiste Energie dafür benötigt, das Wasser aufzuheizen. Deshalb lieber das Sparprogramm nutzen. Falls Du glücklicher Besitzer eines Wäschetrockners bist, dann gönne ihm doch mal Sommerferien und trockne Deine Wäsche lieber im Freien – auch damit kannst Du eine Menge Energie einsparen. Bei einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt macht das im Jahr etwa 60 Euro und eine CO2-Einsparung von 120 kg aus.

Warum in die Ferne schweifen …

Flugreisen sind leider besonders klimaunfreundlich und produzieren jährlich viele tausend Kilogramm CO2. Deshalb gern mal überlegen, ob man nicht auch in nächster Nähe Aufregendes entdecken und vom Alltag abschalten kann. Wer auf die Flugreise nicht verzichten will, der kann bei einigen Anbietern eine so genannte CO2-Kompensation zahlen, mit der Klimaschutzprojekte finanziert werden. Oder möchtest Du lieber mit dem Auto verreisen? Auch hier gibt es zahlreiche Tipps, die Energie und CO2 einsparen können. Beispielsweise solltest Du immer auf den optimalen Reifendruck achten und vorausschauend fahren. Damit kannst bereits bis zu 500 kg CO2 im Jahr einsparen.

Einfach mal den Saft abdrehen!  

Ganz egal, ob Du für einen Tagestrip das Haus verlässt, oder eine zweiwöchige Reise antrittst, schalte bitte alle Geräte, die nicht unbedingt notwendig sind, vor der Abreise aus. Das geht am besten mit einer abschaltbaren Steckerleiste. Denn auch im Standby-Modus verbrauchen viele Geräte eine geringe Menge an Strom. Außerdem geben Geräte im Strombetrieb eine gewisse Menge an Wärme an ihre Umgebung ab. Im Sommer also absolut von Vorteil, den Geräten mal den Saft abzudrehen. Mein Tipp: Achtet unbedingt darauf, den Kühlschrank NICHT vom Strom zu trennen, da dieser sonst stinkig werden könnte und bei Eurer Rückkehr dann möglicherweise eine böse Überraschung für Euch bereithält. (Alles schon erlebt).

Auf lange Sicht …

Als Eigentümer einer Wohnung bzw. eines Hauses ist die beste Möglichkeit, langfristig Energie zu sparen, ein paar bauliche Anpassungen vorzunehmen. Sehr effektiv sind dabei Außenjalousien oder Markisen. Als Hausbesitzer solltest Du unbedingt darauf achten, dass die Wände richtig gedämmt sind und gegebenenfalls nachbessern. Damit wird nicht nur die Klimaanlage im Sommer, sondern auch unnötiges Heizen im Winter überflüssig. Bei Gebäuden, die mit einer Wärmepumpe beheizt werden, könnte man prüfen, ob eine Erweiterungauf eine Kühlung z. B. über Gebläsekonvektoren oder die Fußboden- bzw. Wandflächenheizung möglich ist. Als Mieter sind elektrische Ventilatoren eine effektive Alternative, mit der sich im Gegensatz zur Klimaanlage sogar noch rund 65 Euro Stromkosten und bis zu 120 kg CO2 monatlich einsparen lassen.

Probier‘s mal mit Gemütlichkeit!

Du möchtest Deinen Garten oder Balkon gern stimmungsvoll aufwerten? Dafür gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, bei denen dank kleiner Solarzellen die Sonnenenergie gespeichert und bei Bedarf genutzt werden. Beispielsweise Lichterketten und Laternen zaubern eine gemütliche Lichtstimmung – mit und ohne Timer-Funktion. Dank Solar-Lautsprechern kannst Du Deinen Abend musikalisch untermalen und auch andere Spielereien wie Springbrunnen, Ladegeräte, Lüfter usw. findest du im Fachgeschäft oder Internet. Der große Vorteil neben der Stromkostenersparnis: Du brauchst keine Steckdose in der Nähe und bist frei in der Wahl der Anbringung. Mein Tipp: Achte auf eine hochwertige Qualität, um unnötigen Abfall und doppelte Anschaffungskosten zu vermeiden.

Gib dem Gemüse eine Chance!

Möchtest Du das Energieeinsparen sehr ernst nehmen, dann kannst Du sogar noch weiter gehen: Wer überwiegend Gemüse statt Flasch grillt, kann im Jahr bis zu 75 kg CO2 einsparen. Denn ein Steak verursacht genau so viel Treibhausgase wie 17 kg Gemüse. Mein Tipp: Gemüse und Kräuter besorgst Du Dir am besten vom regionalen Händler um die Ecke oder ganz bequem auch vom heimischen Garten oder Balkon. Damit sparst Du gleich doppelt.

Schnapp dir einen coolen Typ!

Keine Angst, auf das kühle Bier beim Grillen musst Du natürlich nicht verzichten. Ein Liter Bier verursacht 460 Gramm CO2. Dagegen schlägt Milch hingegen mit 950 Gramm zu Buche. Nutzt Du zum Kühlen einen energiesparenden Kühlschrank, kannst Du im Sommer zusätzlich viel Energie sparen. Denn Kühlschränke, die älter als zehn Jahre auf dem Buckel haben, sind meist richtige Stromfresser. Also mal durchrechnen, ob die Anschaffung eines energieeffizienteren Gerätes für Dich Sinn macht. Mein Tipp: Als Kunde der Stadtwerke Freiberg, kannst Du zusätzlich noch von unserer Energiesparprämie profitieren. Informier dich gern HIER oder lass Dich in unserem Kundenzentrum dazu beraten.

So, das waren meine Tipps, um auch im Hitzewellen-Sommer Energie einzusparen und damit Deinem Geldbeutel und auch der Umwelt einen Gefallen zu tun. Probiert's mal aus und dankt mir gern später! ;-)

Ihre Meinung zum Artikel